Eishockey: Verdienter Erfolg in Heilbronn - EHC Freiburg hat sein Auswärtsspiel bei den Heilbronner Falken mit 4:2 gewonnen

Die dritte Auflage des badisch-schwäbischen Duells zwischen Wölfen und Falken ließ die Torflut der ersten beiden Aufeinandertreffen vermissen, in denen der EHC nach einem Spielstand von 5:5 bzw. 4:4 nach 65 Minuten im Penaltyschießen unterlegen war. Grund dafür war heute ein solides Defensivspiel der Wölfe, aber auch zahlreiche Holprigkeiten im Heilbronner Angriffsspiel. Drei satte Schlenzer vorne und hinten das Vermögen, den Gegner im Slot selten zu Torchancen kommen zu lassen, waren der Garant für diesen Auswärtserfolg.

Früh im Spiel weckten die Gastgeber den Eindruck, dass sie in ihren Defensivbemühungen die neutrale Zone kontrollieren würden, was den EHC dazu zwang, per Dump-and-Chase in die Angriffszone vorzudringen. Nachdem die Mannen von Robert Hoffmann geduldig dieses Spiel betrieben, wurden sie bei ihrem ersten Vorstoß, in dem sie per Kurzpassspiel in das Drittel vor dem Heilbronner Tor vordrangen, mit dem Führungstreffer durch einen Schlenzer von Kevin Orendorz belohnt (5.).

Als sich dann Heilbronn erstmals im Freiburger Drittel etablierte, entwickelte sich das an diesem Abend immer wiederkehrende Bild einer Freiburger Defensive, die das gegnerische Angriffsspiel darauf reduzierte, aus der Distanz zu schießen und auf Tip-ins vor dem von Patrick Cerveny gehüteten Wölfe-Tor zu hoffen. Als Resultat dieser Szenen durfte Heilbronn jedoch sein Powerplay unter Beweis stellen, das mit seiner Erfolgsquote von 29% vor dem Spiel das beste der Liga war. Dieses zeigte sich jedoch – wie auch das der Wölfe in diesem Eröffnungsdrittel – eher harmlos.

Heilbronns Chancen begannen vielmehr zu Beginn des zweiten Spielabschnitts, indem der spätere Torschütze Jeremy Williams zu einem Schlagschuss aus kurzer Distanz Patrick Cerveny zu überwinden versuchte. Zählbarer Erfolg blieb jedoch zunächst erneut den Wölfen vorbehalten, indem Marvin Neher nach einem Bullygewinn von Shawn O’Donnell vom äußeren Ende des Bullykreises aus einen Schlenzer zum 2:0 aus Wölfe-Sicht setzte (22.).

Nun zeigten sich die eingangs erwähnten Holprigkeiten im Heilbronner Spiel – der erste Pass im Freiburger Defensivdrittel wurde den Falken des öfteren zum Verhängnis und verfehlte sein anvisiertes Ziel. Erneut reduzierte das Freiburger Defensivspiel die Falken auf Distanzschüsse – ein Abpraller aus solch einer Aktion (einem erneut gefährlichen Schlagschuss von Williams) halbierte jedoch die Freiburger Führung (1:2, 28.). Williams und der sich immer wieder am Freiburger Torraum zeigende Frédérik Cabana hätten – diesmal in spielerischer Kombination – durchaus für den Ausgleich sorgen können. Statt dessen legten jedoch die Wölfe mit ihrem nun dritten trockenen Schlenzer, der zu Torerfolg führen würde, nach. Diesmal war es David Makuzki, der zur Mitte des Spiels den alten Abstand wiederherstellte (1:3, 31.).

In der zweiten Hälfte des Mitteldrittels wechselten sich nun erneut Powerplays auf beiden Seiten ab – Heilbronn nutze sein nunmehr drittes Überzahlspiel, um in Person von Williams per Schlagschuss (einem Treffer, der sich also lange angedeutet hatte) zum 2:3 aus Falkensicht zu verkürzen (39.).

Gleich zu Beginn des letzten Drittels stellten die Wölfe dann jedoch die Weichen für einen erfolgreichen Ausgang dieser Auswärtsfahrt an den Neckar. Ausgerechnet in erneuter Überzahl leistete sich Heilbronn nämlich einen seiner zahlreichen Abspielfehler an diesem Abend, an dessen Ende Shawn O’Donnell im Alleingang den späteren Endstand von 4:2 aus Wölfe-Sicht erzielte (42.).

Heilbronns Schlussoffensive erreichte um die 50. Minute herum ihren Zenit, indem sich bei Fünf-gegen-Fünf powerplayartige Szenen vor dem Tor vor Patrick Cerveny abspielten. Aus dieser Einschnürung wurden die Wölfe jedoch von einem Strafpfiff gegen Heilbronn befreit. Die aufopferungsvollen Defensivbemühungen des Rudels wurden fünf Minuten vor Schluss durch einen geblockten Schuss des sich längs auf das Eis werfenden Shawn O’Donnell versinnbildlicht. Der im Eishockey nicht unübliche Applaus seiner Teamkameraden, der sich darin zeigte, dass die sich auf der Bank befindenden Spieler mit ihren Schlägern auf die Bande klopften, wiederholte sich daraufhin in den finalen Minuten des öfteren – und insbesondere nachdem das Rudel zwei weitere One-Timer bei leerem Falkentor von Jeremy Williams überstanden hatte. Der EHC begab sich daraufhin mit drei verdienten Punkten im Gepäck auf die Heimfahrt und tritt nun bereits am Dienstag um 20.00 Uhr bei den Bayreuth Tigers an.

Tore:
0:1 (04:44) Orendorz (De Los Rios)
0:2 (21:55) Neher (O’Donnell, Prapavessis)
1:2 (27:48) Tonge (Cabana, Rymsha)
1:3 (30:13) Makuzki (Neher, Prapavessis)
2:3 (38:20) Williams (Tonge, Fischer) – PP1
2:4 (41:30) O’Donnell – SH1

Schüsse: Heilbronn 30 (12/8/10), Freiburg 27 (9/10/8)
Strafen/Strafminuten: Heilbronn 3/6, Freiburg 4/8
Überzahleffizienz: Heilbronn 1-4, Freiburg 0-3
Schiedsrichter: Brill, Polaczek / Reinold, Menz
Zuschauer: 1657

Aufstellung:
Cerveny (Benzing)
Immo, Linsenmaier, Billich / De Los Rios, Kaisler
Makuzki, Cressey, Orendorz / Sonnenburg, Pokorny
Hon, O’Donnell, Kiefersauer / Neher, Prapavessis
Bongers, Otten, Wittfoth / Hochreither

(Spielbericht EHC Freiburg)