Der Black Forest ULTRA Bike Marathon hat sich seit der Premiere 1997 einen hervorragenden Ruf erarbeitet und wird im Juli zum 25. Mal ausgetragen: Eine Umfrage, aber unterschiedliche Perspektiven
Können mehr als 3000 Mountainbikerinnen und Mountainbiker irren? In der Boomphase waren es sogar 5000 Teilnehmer. Mitnichten, eine Abstimmung mit Füßen. Der Black Forest ULTRA Bike Marathon in Kirchzarten ist eine der stimmungsvollsten und am besten organisierten Mountainbike-Marathonveranstaltungen in der Traumkulisse Hochschwarzwald. Wider alle Tiefen und Hindernisse besteht der ULTRA Bike fort und feiert am 13. Juli die 25. Austragung. Erneut können sich die Liebhaber dieses Sports am zweiten Juli-Wochenende für eine der vier etablierten Mountainbike-Marathonstrecken entscheiden: ULTRA (118 Kilometer/3550 Höhenmeter/Startort Kirchzarten), Marathon (71 km/1985 Hhm/Startort Kirchzarten), Speed Track (54 km/1230 Hhm/Startort Todtnauberg) und Short Track (46 km/943 Hhm/Startort Hinterzarten). Anfang Januar lagen für die vier Strecken schon 36 Prozent mehr Anmeldungen vor als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Auch die Nachfrage nach den Gravel-Strecken ist rege: Am 12. Juli werden nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Sommer wieder zwei unterschiedlich lange Gravel-Genusstouren ohne Zeitnahme angeboten. Weitere Informationen unter www.ultra-bike.de oder www.ultra-gravel.de
Ob Chef-Organisatoren der ersten Stunde, Teilnehmer, Moderator, Presse, Tourismuschef – es gibt viele verschiedenen Blickwinkel auf die Veranstaltung.
Wir haben Stimmen dazu gesammelt:
Julian Semet (Geschäftsführer Tourismus Dreisamtal): Der Black Forest ULTRA Bike Marathon ist für das Dreisamtal ein touristisches Highlight mit enormer Bedeutung. Seit 25 Jahren kommen jährlich tausende Teilnehmer und ein Vielfaches an Zuschauern in unsere Region, was einen
erheblichen wirtschaftlichen Impuls für den Tourismus generiert. Das Event steigert zudem die Sichtbarkeit des Dreisamtals als hervorragende Bikeregion im Schwarzwald. Wir sind daher mit voller Überzeugung seit vielen Jahren Unterstützer und Sponsor der Veranstaltung. Sportlich bietet der Marathon eine herausragende Attraktivität. Mit den verschiedenen Strecken und der Gravel-Runde spricht das Angebot Sportler aller Leistungsniveaus an und zeigt an einem Wochenende, was bikemäßig alles möglich ist in der Region. Die UCI-Klassifizierung macht die Veranstaltung natürlich zusätzlich interessant für Profisportler. Besonders wertvoll sind aber auch die Nachwuchsrennen, die Familien und junge Sportler einbinden.“
Max Brandl, (mehrmaliger deutscher MTB-Meister und Olympia-Teilnehmer): Der ULTRA Bike prüft auf seinen eher wenig Singletrail-lastigen Strecken die körperliche Fitness. Dafür kann mal als Hobby- oder Amateurfahrer auf entspannten Schotterwegen auch mal die Landschaft genießen und muss sich nicht noch besonders auf die Fahrlinie konzentrieren. Für die Region, vielleicht sogar für Deutschland, ist der ULTRA Bike ein Oldschool-Klassiker, den jede/r mal gefahren sein sollte. Gerade für den Nachwuchs bieten sich die kürzeren Strecken an. Ich selbst bin als Kind meine ersten Rennen im Rahmen von Marathons gefahren. Insofern spielen Marathonveranstaltungen wie der ULTRA Bike eine wichtige Rolle für den Radsport-Nachwuchs.“
Walter Hasper (Chef-Organisator der ersten Stunde, der die Veranstaltung zusammen mit Erhard Eckmann aufgebaut hat): „Wir hatten damals eine gute Mannschaft, die alles vom Weltcup über die WM bis zum ersten ULTRA Bike gestemmt hat. Die Freundschaft und der Spaß am Organisieren hat die Gruppe zusammengehalten. Unsere Aufgabe in der Anfangszeit bestand darin, die verschiedenen Ski-Abteilungen im Schwarzwald einzubinden, ebenso die Polizei und die Feuerwehren. Der erste ULTRA Bike war ein Versuch, wir wussten nicht, ob das klappt. Aus dem Versuch wurde eine Erfolgsgeschichte.“
Erhard Eckmann (Chef-Organisator der ersten Stunde zusammen mit Hasper und gut vernetzt im Radsport): „Rad-Touristikfahrten gab es schon, da haben wir uns gedacht, mit dem Bike müsste das auch im Schwarzwald funktionieren. Wir haben uns dann das Grand Raid (Anm.: Mutterveranstaltung aller MTB-Marathons) in der Schweiz angeschaut, es gab viel Erfahrungsaustausch und wir sind selbst beim Birkebeiner Bike-Marathon in Norwegen gestartet. Ja, der Boom hat hier angefangen. So eine Breitensport-Veranstaltung wie der ULTRA Bike hat seine Berechtigung, man muss sie halt pflegen und auch neuen Trends anpassen. Beim Gravel gibt es noch viel Potenzial, da haben wir ja tolle Strecken hier im Dreisamtal und Schwarzwald.“
(Info: ULTRA Bike Marathon)
Karsten Migels (Eurosport-Kommentator, der auch schon den ULTRA Bike moderiert hat): „Ich erinnere mich noch sehr gut an die Anfänge des MTB-Sports in Kirchzarten und dem Dreisamtal. Der MTB-Weltcup 1992 war mein erster Einsatz als Sprecher bei einem Radrennen überhaupt, hauptamtlich war ich 1995 in die Organisation der Weltmeisterschaft involviert und einige Austragungen des Black Forest ULTRA Bike Marathon durfte ich als Moderator begleiten. Man kann zu Recht behaupten, dass in Kirchzarten und dem Dreisamtal der Ursprung für MTB-Großveranstaltungen in Deutschland liegt und durch eine perfekte Organisation über Jahrzehnte mehr als eine Tradition entstanden ist. Der Black Forest ULTRA Bike Marathon ist in dieser Zeit nicht nur zu einem wichtigen Event für ambitionierte Sportler*innen geworden, sondern verbindet und fördert alle Leistungs- und Altersgruppen. Ein Event wie der Black Forest ULTRA Bike Marathon ist heute wichtiger denn je, denn Sport und die friedliche- und gemeinschaftliche Umsetzung überwindet kulturelle Grenzen und bringt Menschen aller Diversitäten zusammen. Sport verbindet Menschen und der ULTRA Bike trägt seit 1997 maßgeblich zu dieser Verbindung bei. Er ist für mich als wichtiger sportlicher Baustein in der Region Freiburg, Dreisamtal sowie dem Schwarzwald schon allein aus diesem Grund nicht mehr wegzudenken.“
Mike Kluge (ehemaliger Cross-Weltmeister, hat in den Anfangsjahren zweimal die Ultrastrecke gewonnen): „Der ULTRA Bike war eines meiner
schwersten Rennen überhaupt. Anschließend war ich fünf, sechs Tage am A… Wie das die Hobbybiker geschafft haben, ist mir ein Rätsel. Weil ich als Profi das Rennen gewinnen wollte, blieb der Spaß ein bisschen auf der Strecke. Und im zweiten Jahr wollte ich meinen Erfolg bestätigen, damit keiner kommen und sagen kann, der Sieg im ersten Jahr sei Zufall gewesen. Für mich waren beide Siege bedeutend und ich fand die Veranstaltung damals im Vergleich zu den Weltcups extrem stark. Schlimm war halt, dass man am Ende Kirchzarten fast schon sehen konnte und dann musste man nochmal so eine fiese Rampe hoch.“
Johannes Bachmann (ehemaliger BZ-Sportredakteur, der mehrmals beim ULTRA Bike am Start war - auch bei der Premiere 1997): „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Die Ultra-Bike-Premiere an jenem Juni-Sonntag werde ich nie vergessen. Es ist ein Traumtag für immer. Der Ultra Bike hat mich auch in den Jahren danach fasziniert, bei fünf, sechs Starts über die Marathon-Distanz. Doch Anfang der 2010er-Jahre ist Schluss, ausgerechnet an einem Tag mit unerhörtem Flow. In die letzte Abfahrt vom Rappeneck geht’s, in der Hoffnung die Vierstunden-Marke zu knacken, voller Euphorie – und ohne Hirn. Fahrkönnen überschätzt, kindskopfgroßen Stein mit dem Vorderrad getroffen, Abflug über den Lenker. Autsch! Ein Adrenalin-Schub treibt mich mit dickem Knie und Rippenprellung ins Ziel.“
Daniel Berhe (Teammanager des Lexware Mountainbike Teams und Nachwuchstrainer): „Ich war selbst 1997 bei der ersten Veranstaltung des ULTRA Bike dabei und staune jährlich, was der Verein immer wieder auf die Beine stellt. Vor allem die Kids-Cup-Rennen im Rahmen des ULTRA Bikes sind für die Jüngsten als Einstieg sehr wichtig.“
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Breisgau-Hochschwarzwald - Kirchzarten
16. Jan 2025 - 19:14 Uhr„Der ULTRA Bike verbindet – so ein Event ist heute wichtiger denn je!“ | 25. Austragung im Juli

Bild: sportfotograf
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