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RegioTrends

Stadtkreis Freiburg - Freiburg

10. Feb 2017 - 15:53 Uhr

Vogelspinne füttern und Kraftstoffpumpe warten – Französische Schüler absolvieren Berufspraktika in deutschen Betrieben - Mit dabei: Zoohaus Burkart und Autohaus Märtin

Elsässer Schüler machen in badischen Betrieben Berufspraktika - Yasmine Benkhalef (14) aus Cernay machte ihr Praktikum beim Zoohaus Burkart in Freiburg. Hier mit einer Vogelspinne auf der Hand.
Elsässer Schüler machen in badischen Betrieben Berufspraktika - Yasmine Benkhalef (14) aus Cernay machte ihr Praktikum beim Zoohaus Burkart in Freiburg. Hier mit einer Vogelspinne auf der Hand.
Der grenzüberschreitende Arbeitsmarkt ist sowohl für französische Schulabgänger als auch für deutsche Betriebe immer mehr zum Thema geworden. Während die Jugendarbeitslosigkeit in Frankreich sehr hoch ist, suchen deutsche Betriebe händeringend nach Auszubildenden und qualifizierten Mitarbeitern. Das Projekt „Séjours découverte du monde du travail“, ein Schnupperpraktikum im Betrieb ist für französische Schüler in der neunten Klasse Pflicht. Seit dem letzten Jahr können die jungen Franzosen im grenznahen Raum dieses Pflichtpraktikum auch in deutschen Betrieben absolvieren. Drei Schulen aus Cernay, Munster und Fessenheim nutzten die Möglichkeit, um Schüler des bilingualen Zuges das grenzübergreifende Berufeschnuppern zu ermöglichen. Zum Abschluss der Praktikumswoche luden das Zoohaus Burkart und das Autohaus Märtin in Zusammenarbeit mit der IHK und der Handwerkskammer zu einem Pressetermin ein, um die Erfahrungen des Projektes zu teilen.

Es ist mucksmäuschenstill, als Yasmine Benkhalef (14) die Vogelspinne aus ihrem Glasterrarium nimmt und sich auf die Hand setzt. Die junge Elsässerin hat keine erkennbare Angst, mit dem Tier umzugehen. Yasmine durfte eine Woche in den Beruf des Zoofachverkäufers Einblick nehmen und dabei mit anpacken. „Das ist der Unterschied zu einem Praktikum in Frankreich“, erklärt ihre Schulkameradin Agathe Eckert, ebenfalls 14, „in Frankreich schaut man die ganze Zeit nur zu und darf nicht mitarbeiten.“
Ähnliche Erfahrungen machten auch Pierre Bareiss (13) und Alexandre Allonas (14) im Autohaus Märtin. Begeistert berichtet Pierre, dass er gleich am ersten Tag mit am Auto arbeiten durfte. Betreuer Florian Kallina, Geselle in der BMW-Werkstatt, hatte dem jungen Franzosen vorher erklärt, wie man die Funktion einer Kraftstoffpumpe prüft.

Alle 39 Praktikanten, die diese Woche in jenseits des Rheins in die unterschiedlichsten Berufe schnuppern konnten, sind hoch motiviert und lernen seit der Kindergartenzeit Deutsch. Neben vier Deutschstunden pro Woche werden die Unterrichtsfächer Mathematik, Sport und Geschichte in deutscher Sprache gelehrt.
Während des Praktikums übernachteten die Schüler des Collège René Cassin in Cernay in der Jugendherberge und fuhren jeden Tag mit der Straßenbahn zum Arbeitsplatz. Betreut wurden die meist 14-jährigen Schüler von Hélène Lindner, die die ganze Zeit als Ansprechpartner für Schüler und Betriebe diente. Abwechselnd halfen auch Lehrerinnen Sandrine Koehrlen (Deutsch) und Klassenlehrerin Anne Studer (Mathematik) bei der Betreuung.

„Die jungen Leute waren voll motiviert“, erzählt Dieter Burkart über die Zeit mit den jungen Elsässern. „Was an der Sprache noch fehlte, haben die Schüler durch ihre Begeisterung mehr als wett gemacht“, schwärmt der Zoogeschäft-Inhaber, der seinen Betrieb seit mehr als 40 Jahren führt.
Er könne sich gut vorstellen, dass die Praktikanten in seinem Betrieb eine Ausbildung begännen.

Genauso begeistert äußerten sich Geschäftsführer Tobias Gutgsell und Prokurist Frank Schönberger vom Autohaus Märtin. „Ich habe erst nach zwei Tagen festgestellt, dass Pierre und Alexandre die französischen Praktikanten waren, obwohl ich jeden Tag mit ihnen Kontakt hatte“, so Gutgsell.
„Beide Absolventen können sofort einen Ausbildungsvertrag von uns bekommen“, lobt Frank Schönberger.

Aufgrund des etwas anderen Schulsystems in Frankreich werden die jungen Franzosen jedoch erst einmal die nächste Schulstufe hinter sich bringen. Eine Ausbildung in Deutschland können sich die meisten jedoch schon vorstellen.


Das Projekt (Information der IHK südlicher Oberrhein und der Handwerkskammer Freiburg)

Starke Kooperation für grenzüberschreitende Mobilität
"Erfolg ohne Grenzen" fördert den Zugang zum grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt durch Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen. Dieses von der Europäischen Union unterstützte Projekt basiert auf einer engen Kooperation von deutschen und französischen Partnern aus den Bereichen Bildung und Wirtschaft.
Teil dieses Projektes ist der „Lehrgang zur Berufsentdeckung am Oberrhein". Schülerinnen und Schüler aus dem französischen College (9. Klasse} gewinnen damit einen ersten Einblick auf die Ausbildungsmöglichkeiten und den Arbeitsmarkt in Deutschland.
Die Schülerinnen und Schüler werden fünf Tage in einer Jugendherberge untergebracht und von Lehrkräften begleitet. Während dieses Aufenthalts hospitieren sie in deutschen Unternehmen und Handwerksbetrieben.

Praktikantinnen aus Frankreich
Das französische Collège entspricht in etwa der deutschen Gesamtschule. Nach der 9. Klasse entscheiden sich die Schülerinnen und Schüler entweder für das allgemeinbildende oder das berufliche Gymnasium oder für eine Ausbildung.
Nach drei weiteren Jahren am allgemeinbildenden oder beruflichen Gymnasium suchen die Schülerinnen und Schüler einen Arbeitsplatz. Sie studieren oder absolvieren eine höhere duale berufliche Ausbildung, Brevet de Technicien Superieur, kurz „BTS". Diese Ausbildung kann grenzüberschreitend absolviert werden. In diesem Fall findet die Ausbildung in einem französischen Ausbildungszentrum und in einem deutschen Unternehmen statt. Einige Schülerinnen oder Schüler entscheiden sich nach dem Gymnasium für eine rein deutsche Ausbildung.

Win-Win-Projekt
Durch den Lehrgang zur Berufsentdeckung am Oberrhein treffen die Schülerinnen und Schüler ihre Entscheidung zur Berufsorientierung bewusster.
Durch die Teilnahme am Projekt verstärken die Unternehmen ihr Netzwerk zu schulischen und wirtschaftlichen Einrichtungen am Oberrhein, und sie beteiligten sich an grenzüberschreitender Kooperation. Darüber hinaus bietet die Mitwirkung am Projekt ihnen die Möglichkeit, gezielt Mitarbeiter bzw. Auszubildende anzuwerben und zukünftige Talente zu finden.


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