Lockdown-Strategien im regionalen Einzelhandel – Zwei positive Beispiele aus dem Landkreis Emmendingen - REGIOTRENDS-Partner "My lovely fashion" und "Ulmer - Haus der guten Dinge" versorgen die Kunden online, mit Lieferservice und jetzt mit Abholservice

(JG) Der stationäre Einzelhandel leidet unter dem Lockdown und den verschärften Einschränkungen. Die angeordnete Schließung der Ladengeschäfte ab dem 16. Dezember und das fehlende übliche Weihnachtsgeschäft macht vor allem den inhabergeführten Geschäften in den Innenstädten sehr zu schaffen. Während die Gastronomie mit staatlichen Hilfen rechnen kann, bleibt der Einzelhandel auf den lagernden Waren sitzen und bekommt, wenn überhaupt, nur finanzielle Hilfe bei den Fixkosten. REGIOTRENDS besuchte heute zwei Einzelhandelsgeschäfte im Landkreis Emmendingen, die versuchen, das Beste aus der Situation zu machen.

Alexandra Padelat machte sich mit über 25 Jahren Baby-Branche-Erfahrung 2016 mit ihrem Baby-Fachgeschäft „My lovely Fashion“ in der Emmendinger Innenstadt selbstständig. Viele ihrer Kunden schätzen ihre Beratung und ihre sorgfältige Auswahl des Sortiments. In ihrem liebevoll eingerichteten, 130 Quadratmeter großen Ladengeschäft bietet Alexandra Padelat von der Baby- und Kindermode über Holzspielzeug bis zu den ersten Kinderschuhen alles an. Ihre Waren verkauft die Fachfrau sowohl im Ladengeschäft als auch in ihrem Onlineshop
„Leider musste ich meine Mitarbeiter in die Kurzarbeit schicken,“ bedauert Alexandra Padelat. Eigentlich hätte sie reichlich zu tun, denn der Onlineshop und der Versand der Ware ist aufwändig.
Viele Kunden nützen glücklicherweise ihr Online-Angebot und kaufen auch über das Internet bei ihr ein. Trotzdem hält sich der Umsatz gegenüber dem notwendigen Aufwand in Grenzen.
„Gestern am Sonntag habe ich fünf Stunden Päckchen gepackt, die heute in den Versand gehen“, erzählt sie.
Seit heute dürfen gekaufte Waren auch wieder abgeholt werden. „Heute Morgen waren bereits vier Kunden hier und haben ihren Online-Kauf persönlich abgeholt“, berichtet Padelat weiter.
"Viele Kunden freuen sich, dass bei der Abholung auch ein kurzes persönliches Gespräch wieder möglich ist!"

Von dem Lockdown will sich Alexandra Padelat nicht bremsen lassen, obwohl ihr einige Vorschriften schon etwas seltsam vorkommen. So dürften sogenannte Baby-Fachmärkte kaum zehn Kilometer entfernt öffnen, während sie ihr Ladengeschäft mit dem gleichen Sortiment geschlossen halten müsse. „Das ist für mich etwas unverständlich“, gesteht sie.

Den Abholservie am Geschäft hat sie bereits vorbereitet, bevor am Wochenende wieder kurzfristig die offizielle Verordnung mit den genauen Details aus Stuttgart kam. So können die Kunden die Produkte entweder online oder im Schaufenster auswählen. Nach telefonischer Vereinbarung eines Termins stellt sie die Ware dann kontaktlos bereit. Die Kunden können am Ladenfenster bar oder mit Karte bezahlen und die bereitgestellte Ware in Empfang nehmen.
Onlinebestellungen werden weiterhin versandt oder wenn zeitlich möglich auch in der näheren Umgebung geliefert.

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In Herbolzheim ist die Firma Ulmer die Adresse für Haushaltswaren, feine Lebensmittel und Werkzeuge. Wie schon im Frühjahr hat die Familie Ulmer wieder einen Lieferservice eingerichtet. Waren können im Internet ausgesucht, bestellt und bezahlt werden. Immer freitags werden sie dann im Bereich zwischen Freiburg und Offenburg kostenlos geliefert. Seit heute können die Bestellungen auch telefonisch geordert und am Folgetag persönlich direkt beim Geschäft in Herbolzheim abgeholt werden.
„Der Lieferservice läuft sehr gut. Wir müssen inzwischen mit vier Fahrzeugen fahren, um alle Waren pünktlich auszuliefern“, berichtet Firmeninhaber Philipp Ulmer. Wie viele Firmen musste auch er einen Teil der Belegschaft in Kurzarbeit schicken.
„Normalerweise arbeiten wir hier zu elft“, zählt er auf. Derzeit arbeite man zu sechst die Bestellungen ab.

Vom Weihnachtsgeschäft waren die Ulmers überrascht. „Natürlich waren die Umsätze nicht mit denen der vergangenen Jahre vergleichbar“, so der Geschäftsinhaber, „aber man sei angesichts der Situation nicht unzufrieden.“

Mit dem Lockdown und der Schließung der Einzelhandelsgeschäfte hadert Ulmer nicht. „Wir müssen jetzt alles Notwendige dafür tun, die Pandemie schnellstmöglich zu überwinden. Je konsequenter wir die Kontakte minimieren, desto schneller können wir wieder in vollem Umfang für unsere Kunden da sein“, ist er überzeugt.

Bei den Lieferungen und der Abholung der Waren durch die Kunden sorgen die Ulmers für Kontaktfreiheit. So steht am Eingang des Ladens ein Tisch, an dem die Waren kontaktfrei übergeben werden können. Die Bezahlung erfolgt ebenfalls kontaktfrei per Rechnung.

Allen Beschränkungen zum Trotz freut man sich bei „My lovely Fashion“ als auch bei „Ulmer, Haus der guten Dinge“ jetzt - wenn auch nicht in vollem Umfang - wieder auf den persönlichen Kontakt mit den Kunden, der durch nichts in seiner Art ersetzt werden kann.