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RegioTrends

Breisgau-Hochschwarzwald - March

3. Mai 2021 - 22:00 Uhr

Klimastabile Baumarten statt Eschen - Zehn-Jahres-Plan für Gemeindewald March vorgestellt


Bei der Forsteinrichtung, die alle zehn Jahre stattfindet, wird der Ist-Zustand erhoben und ein Plan für das weitere Wirtschaften im kommunalen Wald erstellt. Martin Köllner vom Regierungspräsidium Freiburg stellte zusammen mit Revierförster Martin Ehrler und Forstdirektor Michael Kilian vom Forstbezirk Staufen am heutigen Montag (3. Mai) im Rat die Forsteinrichtung für den Gemeindewald March für die Jahre 2021 bis 2030 vor. Die aktuelle Forsteinrichtung ist bereits die 17. seit Beginn der turnusmäßigen Planung im Jahr 1850.

Gemeindewald March:
Der Gemeindewald umfasst eine Fläche von 415 Hektar und liegt als Waldinseln verteilt rund um die Teilorte der Gemeinde. Er weist insgesamt sehr gute Standortverhältnisse auf. Der Wald besteht zu 99 Prozent aus Laubbäumen. Hauptbaumarten sind Roterle, Stieleiche, Bergahorn, Esche, Roteiche und Pappel. Nadelbäume machen nur ein Prozent des Waldes aus. Die ehemalige Hauptbaumart Esche spielt in Folge des Eschentriebsterbens mit 14 Prozent eine deutlich geringere Rolle als in der vergangenen Dekade. Die breite Baumartenpalette des Gemeindewaldes stabilisiert den Betrieb gegenüber Schäden durch Sturm oder Insektenfraß und trägt entscheidend zur Klimaresilienz bei.
Waldwirtschaft und Holznutzung sind aktiver Klimaschutz. Im Marcher Wald sind aktuell 105 000 Tonnen CO2 gespeichert. Durch die Nutzung des Holzes werden jährlich 650 Tonnen CO2 in langlebigen Produkten gespeichert, die klimabelastende Materialien wie Stahl und Aluminium ersetzen.

Eine der Waldinseln bildet das 42 Hektar umfassende Naturschutzgebiet Neuershauser Mooswald, jeweils ein weiteres Drittel der Waldfläche machen Waldbiotope und FFH-Gebiet aus. Im Gemeindewald leben zahlreiche streng geschützte Arten: Bechsteinfledermaus, Wimperfledermaus und das Große Mausohr, Schwarzspecht, Grauspecht und Mittelspecht sowie Rotmilan, Schwarzmilan und der Wespenbussard. Im Naturschutzgebiet werden lediglich geschädigte Eschen entlang von Wegen und Feldern geerntet. In den anderen Schutzgebieten bringt ein Managementplan Artenschutz und Holznutzung in Einklang. Höhlenbäume werden erhalten, Nisthilfen angebracht. Die Nutzung erfolgt zurückhaltend, vorwiegend einzelstammweise, Totholz wird gefördert.

Waldumbau:
Durch das Eschentriebsterben entstanden in den vergangenen zehn Jahren teilweise lückige Bestände. „Die Ernte kranker Eschen bestimmt seit Jahren das Betriebsgeschehen“, sagt Revierförster Martin Ehrler, „trotz des bereits starken Rückgangs der Esche im vergangenen Jahrzehnt sind nach wie vor Eschen vorhanden, die vermutlich im nächsten Jahrzehnt weitgehend ausfallen werden.“ Mit Sorge beobachtet der Förster das seit 2005 in den Wäldern Südwestdeutschlands belegte Auftreten der Ahorn-Rußrindenkrankheit. Die Verbreitung des den Bergahorn schädigenden Pilzes wird durch Trockenheit in Verbindung mit großer Hitze begünstigt. Martin Ehrler setzt bei Neuanpflanzungen auf klimastabile Bäume wie Stieleiche kombiniert mit Hainbuche und Linde, an feuchteren Standorten auf Erle, Flatterulme und Pappel. Auf trockeneren Standorten wird Spitzahorn und Kirsche gepflanzt. „Auf kleinen Flächen experimentiere ich auch mit den seltenen klimastabilen Baumarten Schwarznuss, Hybridnuss und Tulpenbaum. Wir wollen sehen, ob sie langfristig an unseren Standorten klarkommen“, so der Förster.

Nutzung:
In den vergangenen zehn Jahren war eine Holznutzung von knapp 20 000 Kubikmeter geplant, tatsächlich fielen rund 22 184 Kubikmeter Holz an. Die Nutzungsplanung wurde aufgrund des Eschentriebsterbens leicht überschritten. Obwohl der Anteil der nicht geplanten Nutzung bei 42 Prozent lag, gelang es durch Umsteuern der Nutzungen, die Planung nicht wesentlich zu überschreiten. Obwohl für Eschenholz gute Preise erzielt werden konnten, ist die wirtschaftliche Bilanz des Forstbetriebes March durch ein dauerhaftes Defizit geprägt. In den letzten zehn Jahren wurden in den Forstbetrieb durchschnittlich rund 24 350 Euro jährlich zugeschossen, trotz eines positiven Deckungsbeitrages von jährlich gut 25 000 Euro aus der Holzernte. Der Gemeinde entstehen jedoch beträchtliche Kosten von knapp 21 000 Euro pro Jahr für Pflanzung und Jungbestandspflege sowie knapp 15 000 Euro pro Jahr für Verwaltungskosten.

Planung:
Im kommenden Jahrzehnt planen die Förster einen Holzeinschlag von 19 500 Kubikmeter. Auch in den kommenden Jahren wird der Rückgang der Eschen sowie die Aufforstung auf den betroffenen Flächen die Nutzung bestimmen. Ein Teil der Altpappelbestände soll verjüngt werden, bevor die Sortimente nicht mehr verwertet werden können. Neuanpflanzungen mit klimastabilen Baumarten sind auf 18,5 Hektar vorgesehen.


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