Im Schwarzwaldverfahren Oppenau (West) ist nun mehr als ein Drittel der Maßnahmen des aktuellen Bauabschnitts, der sogenannten Tranche 6, umgesetzt: Das Amt für Vermessung und Flurneuordnung des Landratsamts Ortenaukreis hat im Dezember 2024 mit dem Verband der Teilnehmergemeinschaften (VTG) die Bauabnahme von insgesamt zwölf Wegen im Wald mit einer Länge von insgesamt 12,4 Kilometern vorgenommen. Bisher ist für das gesamte Verfahren ein Investitionsvolumen in Höhe von rund 6 Millionen Euro an Ausführungskosten genehmigt worden, davon bezuschussen Bund und Land 85 Prozent.
„Die Zusammenlegung Oppenau (West) ist ein Vorbild für die gelungene Umsetzung des Schwarzwaldverfahrens. Dank der engen Zusammenarbeit aller Beteiligten konnten wir die aktuellen Maßnahmen erfolgreich realisieren“, resümierte Ansgar Jäger, Leiter des Amts für Vermessung und Flurneuordnung. „Die neuen Wege tragen wesentlich zur multifunktionalen Nutzung der Flächen bei und unterstützen somit auch die Schwarzwaldhöfe, die zum Erhalt der Kulturlandschaft beitragen und langfristig gesichert werden müssen.“
Bürgermeister Uwe Gaiser zeigte sich begeistert, dass in Oppenau so schnell ein großer Teil der Tranche 6 im Rahmen des Schwarzwaldverfahrens umgesetzt werden konnte: „Die letzte Bauabnahme fand erst vor einem Jahr statt. Die neuen Wege im Wald sind ein Gewinn für unsere Gemeinde. Sie erleichtern nicht nur die Bewirtschaftung des Waldes, sondern schaffen auch einen besseren Zugang für Erholungssuchende. Das Schwarzwaldverfahren zeigt, wie Flurneuordnung zur nachhaltigen Entwicklung unserer Region beiträgt. Mein Dank gilt allen Beteiligten, die durch ihre engagierte Arbeit diesen Erfolg möglich gemacht haben.“
„Als Vorstandsvorsitzender der Teilnehmergemeinschaft freue ich mich besonders, dass in den vergangenen Jahren viele Baumaßnahmen erfolgreich umgesetzt wurden“, lobte Martin Springmann. Die Teilnehmergemeinschaft Oppenau (West) ist ein Zusammenschluss aus allen 280 Grundstückseigentümern der 663 Flurstücke im Verfahrensgebiet. Dazu gehören Teile der Gemarkung Ibach, Ramsbach und Oppenau. Springmann hofft aber auch, dass es in den kommenden Jahren keinen Förderstopp gibt. „Als Vertreter der Eigentümer möchte ich betonen, wie wichtig die geplanten Maßnahmen im Zuge des Schwarzwaldverfahrens für die land- und forstwirtschaftliche Nutzung sind. Die neuen Wege bringen nicht nur Effizienzsteigerungen, sondern auch langfristige Vorteile für den Werterhalt unserer Flächen. Wir sind stolz darauf, gemeinsam mit der Gemeinde und den Behörden eine solche nachhaltige Infrastruktur geschaffen zu haben.“ Er hebt dabei vor allem die Zusammenarbeit der unteren Flurbereinigungs- sowie Forstbehörde hervor.
Thomas Usche, zuständiger leitender Ingenieur des Verfahrens, gab Einblicke in die technischen Herausforderungen: „Die Planung meines Teams und der Bau unter Aufsicht des Bauleiters Felix Bürk sowie die Umsetzung der Baufirmen in einer anspruchsvollen Topografie wie hier im Schwarzwald erfordern präzise Arbeit und innovative Ansätze. Trotz der Herausforderungen konnten durch das Schwarzwaldverfahren bis zum jetzigen Zeitpunkt schon mehr als 30 Kilometer Wald- und Mindestflurwege sowie rund sieben Kilometer asphaltierte Hofzufahrten, mehrere größere Durchlässe und drei Brücken (Mengelsmattbrücke, Bruhansenhofbrücke und Langenhofbrücke) verwirklicht werden. Von den bisher ausgezahlten Ausführungskosten von über 5,2 Mio. Euro wurden ca. 4,1 Mio. Euro vom Bund und vom Land finanziert.“ Vor allem die Mitwirkung der Vorstände sowie der Revierleitungen seien bei der Durchführung des Verfahrens eine große Unterstützung, so Usche.
„In den vergangenen Jahrzehnten konnten wir in zahlreichen Gesprächen mit den Waldbesitzenden die Notwendigkeit einer überbetrieblichen Walderschließung erfolgreich vermitteln“, ergänzte Revierleiter Siegfried Huber, der neben Martin Schade für einen Teil des Gebiets in Oppenau zuständig ist und eng mit der Flurbereinigungsbehörde zusammenarbeitet. „Diese Arbeit führte letztlich zum Ausbau vieler Sackwege zu durchgängig befahrbaren Waldwegen für die Holzabfuhr.“ Huber hofft vor allem, dass in Zukunft die Waldbesitzer die Wege so instand halten und pflegen, dass eine Holzabfuhr langfristig gewehrleistet werden kann.
Abschließend erklärt Bauleiter Felix Bürk: „Die zwölf Wege mit einer Gesamtlänge von rund zwölf Kilometern sind bis auf wenige Nacharbeiten Mängel frei abgenommen worden, das spricht für die Qualität, die wir mit der Flurneuordnung abliefern. Die Teilnehmer bekommen Top-Wege, die im geplanten Kostenanschlag liegen.“
Hintergrund Schwarzwaldverfahren Oppenau (West):
Das Schwarzwaldverfahren Oppenau (West) mit einer Verfahrensgröße von 3344 Hektar wurde 1995 angeordnet. Die Teilnehmergemeinschaft Oppenau (West) ist ein Zusammenschluss aus allen 280 Grundstückseigentümern der 663 Flurstücke im Verfahrensgebiet; dazu gehören Teile der Gemarkung Ibach, Ramsbach und Oppenau. Durch das Schwarzwaldverfahren konnten bis zum jetzigen Zeitpunkt schon über 30 Kilometer Wald- und Mindestflurwege sowie rund sieben Kilometer asphaltierte Hofzufahrten, mehrere größere Durchlässe und drei Brücken (Mengelsmattbrücke, Bruhansenhofbrücke und Langenhofbrücke) verwirklicht werden. Von den bisher genehmigten Gesamtausführungskosten von mehr als 6,0 Millionen Euro sind rund 4,8 Millionen Euro vom Bund und vom Land finanziert.
Hintergrundinformation Flurneuordnung:
Flurneuordnungsverfahren haben zum Ziel, die Produktions- und Arbeitsbedingungen in der Land- und Forstwirtschaft zu verbessern, die natürlichen Lebensgrundlagen zu sichern und die Schönheit und den Erholungswert der Landschaft sowie die ökologische Vielfalt zu erhalten und weiterzuentwickeln.
Beim Landratsamt Ortenaukreis laufen derzeit 22 Flurneuordnungsverfahren. Davon sind 16 sogenannte Schwarzwaldverfahren, die dazu dienen, Zufahrten zu Einzelhöfen sowie Wald- und Mindestflurwege zu bauen und zu modernisieren.
(Presseinfo: Landratsamt Ortenaukreis, 16.01.2025)
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Ortenaukreis - Oppenau
16. Jan 2025 - 13:28 UhrOrtenaukreis richtete zwölf Kilometer Wege zur besseren Walderschließung in Oppenau ein - Erfolgreiche Bauabnahme im Rahmen des Schwarzwaldverfahrens Oppenau (West)

Ortenaukreis richtete zwölf Kilometer Wege zur besseren Walderschließung in Oppenau ein.
Über die Fertigstellung der Wege im Schwarzwaldverfahren Oppenau (West) freuten sich (von links): Martin Springmann (Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft), Felix Bürk (Bauleiter VTG), Thomas Usche (Leitender Ingenieur), Alexander Schwörer (Geschäftsführer der ausführenden Baufirma Schwörer) und Hubert Treyer (stellvertretender Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft) bei der Abnahme der Wege.
Foto: Landratsamt Ortenaukreis
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