Die phantastischen Bildwelten zweier großer österreichischer Künstler − erstmals in einer großen Doppelschau "Nur wer schöpferisch denkt und lebt, wird überleben im Diesseits und im Jenseits" (Hundertwasser) "Jeder Künstler errichtet seine Welt neu, wie er sie erlebt, erträumt, schafft und lebt" (Ernst Fuchs)
Friedensreich Hundertwasser (1928-2000) und Ernst Fuchs (geb. 1930) gelten als bekannteste Künstlerpersönlichkeiten der österreichischen Nachkriegskunst. Ab April widmet die kunsthalle messmer den beiden Wiener Künstlern, die langjährige Weggefährten waren, eine noch nie da gewesene retrospektive Doppelschau. Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit der Wiener Stiftung Ernst Fuchs sowie in Abstimmung mit der Hundertwasser gemeinnützigen Privatstiftung und präsentiert zahlreiche Hundertwasser-Leihgaben aus Privatbesitz.
Hundertwasser zählt auf Grund seiner ganz eigenen Formensprache zu den größten, weltweit bekanntesten Künstlern. Ernst Fuchs begründete die Schule des Phantastischen Realismus und stand mit seinen surrealistischen Bildwelten in enger Verbindung zu Salvador Dalì.
In der Ausstellung sind Werke aus allen Schaffensperioden Hundertwassers und Ernst Fuchs´ zu sehen. Auf diesem Wege veranschaulicht die Doppelretrospektive das beeindruckende Lebenswerk zweier großer Künstler, die langjährige Weggefährten waren.
Von Hundertwasser zeigt die Ausstellung eine breite Auswahl aus dem graphischen Werk von Anfang der 50er Jahre bis zu seinem Tod. So kann der Besucher die sich über Jahre wandelnde Bildsprache des Künstlers von bekannten frühen Serien bis hin zum aufwendig gestalteten japanischen Farbholzschnitt der späten Schaffensphase verfolgen. Es sind über 50 selten gezeigte Arbeiten aus Privatbesitz zu sehen.
Von Ernst Fuchs werden Gemälde, Pastelle und Aquarelle, Zeichnungen, Bronzen und Architekturmodelle gezeigt, die seit längerem erstmals wieder in Deutschland einen umfassenden Blick auf das vielseitige Werk Ernst Fuchs´ ermöglichen.
Fuchs und Hundertwasser lernten sich in den 40er Jahren im Umkreis der jungen Wiener Künstlerszene kennen. Fuchs studierte damals an der Wiener Kunstakademie in der Klasse des Malers und Schriftstellers Albert Paris Gütersloh. Hundertwasser besuchte die Akademie nur wenige Monate. 1948 fand sich eine Gruppe junger Künstler zur Wiener Schule des Phantastischen Realismus zusammen. Zur Kerngruppe zählen neben Ernst Fuchs die Maler Erich (Arik) Brauer und Rudolf Hausner, zum weiteren Umfeld auch Hundertwasser. Eine fast schon altmeisterliche, manieristische Malweise mit spitzem feinem Pinsel wird zum Markenzeichen der Gruppe, die sich gegen die zeitgenössischen Tendenzen der gegenstandslosen Kunst nach 1945 wendet. Die jungen Maler verbinden sich gegen die Abstraktion und arbeiten an figurativen, surrealen Sujets, die oft von Traumvisionen, Mythen oder okkulten Lehren beeinflusst sind.
Hundertwasser und Fuchs verbrachten bis in die 50er Jahre hinein etliche gemeinsame Aufenthalte in Paris, wo sie sich – trotz künstlerischer Unterschiede – gegenseitig unterstützten. 1959 gründeten sie gemeinsam mit Arnulf Rainer das Pintorarium, in dessen Rahmen sie Aktionskunst, (Nacktdemonstrationen, Wandzeitung) machten um gegen die etablierte Akademie und für die Freiheit des Geistes zu demonstrieren.
… Das künstlerische Schaffen Friedensreich Hundertwassers (geb. Friedrich Stowasser) setzt sich aus Malerei, Grafik, angewandter Kunst, Architektur und Ökologie zusammen und bildet damit ein wahres Gesamtkunstwerk.
Insbesondere in Hundertwassers malerischen und grafischen Bildwelten wird seine Version einer auf Mensch und Natur bezogenen Lebens- und Kunstwelt anschaulich. Hundertwassers Überzeugung, dass Kunst "etwas Religiöses", die gerade Linie aber "gottlos" sei, weil sie "die einzige Linie [sei], die dem Menschen als Ebenbild Gottes nicht [entspräche]", hat ihn über die Kunst- und Architekturwelt hinaus bekannt gemacht. Gerade Linien erblickt man nirgends, weder in seinen Bildern noch in seinen Bauten. Seine einzigartige Architektursprache zeugt darüber hinaus von innovativen, spirituellen aber auch gesellschaftlichen und ökologischen Ansätzen, die ihrer Zeit stellenweise weit voraus waren.
Besondere Bekanntheit gewann Hundertwasser durch seine Grafik. Er selbst sprach von einer "gigantischen revolutionären Leistung" seiner Blätter. Von seiner berühmten Grafik "10002 Nights Homo Humus come va how do you do" (1984), die nun auch in der Kunsthalle zu sehen ist, seien in mehrjähriger Arbeit zahlreiche Blätter mit Unikatcharakter entstanden, jedes "so verschieden wie die Blätter eines Baumes". Auch die gelegentliche Verwendung von Silber und Gold verweist auf Hundertwassers Streben nach Kostbarkeit und Schönheit bereits bei der Auswahl des Materials. Der Bezug zu Epochen der Vergangenheit in geschichtlicher Tiefe, zur byzantinischen, indischen oder persischen Kunst wird in seiner Druckgrafik ebenso offenkundig wie der zum Jugendstil oder zu Paul Klee.
Den Anfang der in der Kunsthalle präsentierten Hundertwasser-Arbeiten machen frühe Lithographien wie "Die Araberin" (1951) oder "Radfahrer im Regen" (1951) und Radierungen wie "Mädchenfund im Gras" (1964). Es folgen Serigrafien mit wertvollen Metallprägungen, so z.B. "Irinaland über dem Balkan" (1971-72), "Kolumbus Regentag in Indien" (1971-72) und Hundertwassers Hommage an den von ihm bewunderten deutschen Outsider-Künstler Schröder-Sonnenstern (1972). Aus der Hochphase in den 80er und 90er Jahren präsentiert die Ausstellung u.a. den eindrücklichen japanischen Farbholzschnitt "Homo Humus Humanitas" (1988): Hundertwasser war der erste europäische Maler, dessen Werke von japanischen Meistern geschnitzt wurden. Zu den letzten kurz vor seinem Tod entstandenen Grafiken, die z.T. nicht mehr signiert werden konnten, zählt u.a. die Serigrafie "Der Zaun" (1985-98).
Hundertwasser starb im Februar 2000 an Bord des Kreuzfahrtschiffes Queen Elizabeth im Pazifischen Ozean an Herzversagen. Er wurde auf seinem Landsitz in Neuseeland unter einem Tulpenbaum begraben. Durch sein phantasiereiches Schaffen in allen Bereichen der bildenden und angewandten Kunst bleibt er als Universalgenie unvergessen.
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Ernst Fuchs´ Werke gründen bis heute auf biblischen, mystischen bzw. astrologischen Motiven. Monumentalgemälde die in der Kunsthalle zu sehen sind wie "Der Pfau" (1986), "Judith und die Unschuld" (1988), "Jakobus und Johannes" (1993) und "Tanz der Sieben Schleier" (2009) demonstrieren die ganze Kraft von Fuchs´ mythologischer Erzählkunst.
Als er 1949 seine erste Ausstellung in Paris eröffnete, bescheinigten ihm die Kritiker, seine Bilder hätten die Präzision und Ausstrahlung Alter Meister. Die Ausstellung in der Kunsthalle beginnt mit Zeichnungen und Aquarellen jener Zeit und reicht bis zu jüngst entstandenen Arbeiten.
Aus dem seltenen skulpturalen Werk kann die Kunsthalle gleich mehrere außergewöhnliche Bronzearbeiten zeigen, u.a "Sphinx mit Kamm auf Maskensockel" (1981), "Golem" (1969) und "Hypnosia" (1986). In ihrer Schwere und Symmetrie geben die Figuren den Eindruck, als befänden sie sich im Vollzug eines Ritus, seien Gegenstand eines Mysteriums.
Neben seinem bildnerischen Werk arbeitete Fuchs auch an architektonischen Entwürfen, die in der Ausstellung anhand des ungemein phantasievollen, filigranen und farblich glühenden Modells des "Guardian Palace" (1990) vorgestellt werden. Als Leihgabe aus dem Architekturmuseum Frankfurt erwartet die Kunsthalle auch ein Architekturmodell von Hundertwasser ("Kindertagesstätte Heddernheim", 1987/88). Die Architekturmodelle von Hundertwasser und Fuchs dienen als Verbindungsscharnier zwischen den zwei Sektionen der Ausstellung.
Ernst Fuchs lebt und arbeitet heute in Wien. Der "Mann mit der Mütze" ist nicht nur dort eine Institution. Der Künstler ist und bleibt immerfort ein unerschöpflicher Quell neuer Ideen, Konzepte und Werke.
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Öffnungszeiten Di – So 10 – 17 Uhr Öffnungszeiten Feiertage Regulär geöffnet an: Karfreitag (18.4.), Ostersonntag/-Montag (20./21.4.) 1. Mai, Chr. Himmelfahrt (29.5., Pfingstsonntag/-Montag (8./9.6.), Fronleichnam (19.6.) Tarife 10 € |ermäßigt 8 € | Familientarif 20 € | Freier Eintritt mit Museums-PASS-Musées Führungen Privatführungen nach Voranmeldung | ab 70 € zzgl. Eintritt Öffentliche Führungen jeden Sonntag um 11 und 14.30 Uhr | 4 € zzgl. Eintritt Öffentliche Führungen jeden 2. Mittwoch im Monat um 17 Uhr | im Rahmen des Eintritts kostenfrei Sonderführungen und Events | siehe Internet
www.kunsthallemessmer.de
(Presseinfo: Dr. Verena Faber, kunsthalle messmer, 07.03.2014)
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Kreis Emmendingen - Riegel
7. Mar 2014 - 18:24 UhrHUNDERTWASSER & ERNST FUCHS - Ausstellung vom 5.04. bis 14.09.2014 in der kunsthalle messmer

Friedensreich Hundertwasser, 691A Irinaland über dem Balkan, 1971-72, Farbserigraphie mit Metallprägungen, aus Regentagmappe Blatt 7 © 2014 Namida AG, Glarus, Schweiz
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