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Kreis Emmendingen - Landkreis Emmendingen

16. Jun 2021 - 11:35 Uhr

Rehkitz- und Wildtierrettung mit Drohnen aus der Luft - In Sexau hat sich ein Verein gegründet, der auf die vertrauensvolle Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Jagd baut

Rehkitz- und Wildtierrettung mit Drohnen aus der Luft.
Gemeinsame Suche (von links): Während sich Stefan Rist auf das Fliegen der Drohne konzentriert, schauen Kreisjägermeister Joachim Göhringer, BLHV-Kreisvorsitzender Stefan Engler und Forstamtsleiter Martin Schreiner auf dem zweiten Bildschirm, ob sie eine Wärmesignatur entdecken können.

Foto: Landratsamt Emmendingen
Rehkitz- und Wildtierrettung mit Drohnen aus der Luft.
Gemeinsame Suche (von links): Während sich Stefan Rist auf das Fliegen der Drohne konzentriert, schauen Kreisjägermeister Joachim Göhringer, BLHV-Kreisvorsitzender Stefan Engler und Forstamtsleiter Martin Schreiner auf dem zweiten Bildschirm, ob sie eine Wärmesignatur entdecken können.

Foto: Landratsamt Emmendingen
Kühl muss es sein, wenn man Rehkitze retten möchte. Deshalb machen sich Kreisjägermeister Joachim Göhringer und Drohnenführer Stefan Rist seit ein paar Wochen bereits um 5 Uhr morgens auf den Weg, um Felder und Wiesen, die gemäht werden sollen, aus der Luft nach Rehkitzen abzusuchen. Denn gesucht wird per Drohne mit Wärmebildkamera, und sobald die Luft zu warm wird, kann man die Wärmesignatur der kleinen Rehe nicht mehr erkennen. Um sie zu retten ist das aber nötig, da die Rehgeiß ihren Nachwuchs zum Schutz in die mit hohem Gras bewachsenen Wiesen führt – wo der Tod lauert. „In den ersten zwei Wochen nach ihrer Geburt flüchten Rehkitze nicht“, erklärt Göhringer. „Wenn ihnen Gefahr droht ducken sie sich und bleiben regungslos liegen. So haben sie keine Chance, wenn die Mähmaschine kommt.“

Um möglichst viele der meistens um Mitte Mai zur Welt kommenden Rehkitze vor dem Tod durch landwirtschaftliche Maschinen zu retten, hat der Kreisjägermeister mit 18 weiteren Gründungsmitgliedern am 1. Juni 2021 den Verein „Rehkitz und Wildtierrettung Emmendingen e.V.“ aus der Taufe gehoben, bei dem nicht nur Jäger und Landwirte sondern auch private und juristische Personen als Mitglieder willkommen sind. Dieser hat es sich zur Aufgabe gemacht Tiere zu retten, das Jagdwesen und den Tier-, Natur- und Landschaftsschutz zu fördern sowie ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Landwirtschaft und Jagd aufzubauen.

Gerade letzteres sei essentiell für den Erfolg der Rettungseinsätze für Wildtiere, sagt Martin Schreiner, Dezernatsleiter Ländlicher Raum im Landratsamt Emmendingen und Leiter des Forstamts Emmendingen. „Die Landwirte und Jäger müssen zusammenarbeiten, um Tiere in den Feldern vor dem Mähen zu retten“, erklärt er. „Sobald klar ist, wann die Wiese gemäht wird, muss ein Termin für die Drohnensuche gemacht werden. Und die Rettung der Tiere ist ja auch im Sinne der Landwirte.“

Dem kann Stefan Engler, Kreisvorsitzender vom Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverband (BLHV), nur zustimmen. „Es ist kein schöner Anblick, wenn ein Rehkitz unter die Maschine kommt. Und ohne die Drohne sind sie kaum zu finden, selbst wenn ich vorher das Feld abgehe. Man kann einen Meter von dem Rehkitz entfernt stehen und sieht es nicht, so perfekt ist es getarnt“, sagt er. „Deshalb sind wir froh, dass mit der Drohnensuche eine gute Möglichkeit besteht, diese Tiere zu retten. Und die zeitliche Absprache ist kein großer Aufwand.“ Engler appelliert deshalb an seine Kollegen, sich vor dem Abmähen der Wiesen bei dem neu gegründeten Verein zu melden und das Angebot der Drohnensuche anzunehmen.

Der Grund, weshalb die zeitliche Absprache zwischen Landwirten und Verein so wichtig ist, liege in der Angewohnheit der Rehgeiß, ihr Rehkitz, nachdem es aus dem Feld gerettet wurde, wieder in die vermeintliche Sicherheit des hohen Grases hineinzuführen, erklärt Göhringer. Daher sei es so wichtig, dass das Feld möglichst bald nach der Suche gemäht wird. „Es macht keinen Sinn für uns frühmorgens die Felder abzusuchen und die Kitze zu retten, wenn der Landwirt dann erst am späten Nachmittag mäht. Dann können wir es gleich lassen.“

Um möglichst viele Rehkitze und Wildtiere zu retten braucht es neben der Zusammenarbeit mit den Landwirten auch noch die nötige technische Ausrüstung. „Wir haben momentan leider nur zwei Drohnen, deshalb hoffen wir auf Zuschüsse und auch Spenden, um noch vier weitere Drohnen anschaffen zu können“, sagt der Kreisjägermeister. Denn die Einsätze sind kostenlos, und so müssen die teuren Drohnen, von denen eine mit allem nötigen Zubehör bis zu 8000 Euro kosten kann, anderweitig finanziert werden.

Dass sich die Arbeit und weitere Investitionen lohnen, zeigt die bisherige „Ausbeute“ in diesem Jahr. Bereits über 50 Rehkitze wurden von Joachim Göhringer und seinen Mitstreitern gerettet, in den vergangenen Wochen kam zur Unterstützung mehrfach die Rehkitzrettung Südbaden zu Hilfe, wenn die Anfragen nicht mehr alleine zu bewältigen waren. Zudem wurden Entenküken, Fasanen und Hasen in Sicherheit gebracht. Sie alle wären ohne den Einsatz der Drohnen höchstwahrscheinlich ungewollte Opfer der Mähmaschinen geworden.

Kontakt und Info:
Aktuell ist Kreisjägermeister Joachim Göhringer nur über seine Handynummer (0172/9974710) erreichbar, eine Homepage des Vereins befindet sich im Aufbau.
Landwirte werden dazu angehalten, den Kontakt über den jeweiligen Jagdpächter zu suchen, da dieser mit der Suche und kurzzeitigen Gefangennahme der Wildtiere in seinem Revier einverstanden sein muss.


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