Während der Jahreshauptversammlung der Gesamtwehr Herbolzheim am Freitagabend in der Kirnburghalle Bleichheim standen die Ehrungen im Mittelpunkt

Herbolzheim-Bleichheim (dö). Während der Jahreshauptversammlung der Gesamtwehr Herbolzheim am Freitagabend in der Kirnburghalle Bleichheim standen die Ehrungen im Mittelpunkt der rund zweieinhalbstündigen Veranstaltung. Seit vier Jahrzehnten gehören Günter Brand und August Ringwald (beide aus der Abteilung Wagenstadt) und Dieter Mattmüller (Tutschfelden) der Wehr an. Für 25-jährige Verbundenheit mit der Feuerwehr wurden aus der Abteilung Herbolzheim Michael Dörle, Holger Enderle und Markus Ruf, aus Wagenstadt Thomas Hämmerle und aus der Bleichheimer Abteilung Markus Haag, Michael Haag, Rainer Kapp, Frank Ochsner und Ralf Zähringer geehrt.
Großen Raum nahmen auch die Beförderungen ein. Zum Feuerwehrmann befördert wurden Florian Heckele (Abteilung Herbolzheim), Jens Kölblin (Broggingen), Jan Wittmer (Wagenstadt) und Daniel Ziebold (Broggingen). Oberfeuerwehrmänner sind nun Serkan Gezer (Herbolzheim), Dominik Hägle, Daniel Zähringer und Tobias Ziebold (alle drei Broggingen). Löschmeister darf sich ab sofort Benedikt Bachhofer (Herbolzheim) nennen. Oberlöschmeister sind Jürgen Hofstetter (Herbolzheim) und Axel Ringwald (Wagenstadt). Brandmeister ist Tobias Tränkle (Herbolzheim) und Oberbrandmeister Roland Lang (Wagenstadt). Präsente für ihre Verdiente zum Wohle der Gesamtwehr erhielten Fritz Reinbold und Thomas Weber.
Aus dem Tätigkeitsbericht des stellvertretenden Gesamtwehrkommandanten Roland Lang (Wagenstadt) ging hervor, dass insgesamt 73 Einsätze im Vorjahr zu absolvieren gewesen seien. Die einzelnen Abteilungen hatten: Herbolzheim 69, Wagenstadt und Broggingen sieben, Bleichheim acht und Tutschfelden vier.
Die Kameraden der Tagschleife seien neun Mal zur Unterstützung der Abteilung Herbolzheim mitalarmiert worden. In dieser Alarmgruppe wirkten Kameraden aus allen Abteilungen mit, die tagsüber in Firmen vor Ort arbeiten. Die Einsätze gliederten sich in 18 Brände, 34 Technische Hilfeleistungen, 18 Fehlalarme sowie ein Einsatz mit Tieren und zwei sonstige Einsätze. Sieben Mal rückte man aus, um auslaufendes Öl zu binden und somit Schäden für die Umwelt zu verhindern. Drei Einsätze führten die Wehrkameraden auf die Autobahn.
56 Personen konnten gerettet werden, zwei weitere Personen erlagen ihren Verletzungen. Die durchschnittliche Ausrückzeit des ersten Fahrzeugs lag zwischen drei und vier Minuten nach dem Alarm. In der Funktion als Stützpunktfeuerwehr für Rheinhausen war die Gesamtwehr vier Mal gefordert. Roland Lang berichtete über besondere Einsätze aus dem vergangenen Jahr.
Gesamtjugendfeuerwehrwart Michael Schmiedlin gab bekannt, dass 43 Jugendliche, davon sechs Mädchen zu verzeichnen seien. „Das sind im Vergleich zum Vorjahr acht Jugendliche weniger“, sagte Schmiedlin. Vier wechselten davon zu den Aktiven, vier schieden aus. Und so Schmiedlin weiter: „Erfreulich ist, dass sich der Personalstand in Bleichheim und Tutschfelden etwas erholt hat und somit wieder ordentlich Jugendfeuerwehrdienst betrieben werden kann“. Schmiedlin richtete an die Adresse einzelne Wehrabteilungen, dass „sich einige auf den Lorbeeren der letzten Jahre ausgeruht haben und keinen Schritt nach vorne sondern nach hinten gemacht haben“. Man müsse laut Schmiedlin den Standard, den man erarbeitet habe, beibehalten und wieder ausbauen. „Trotz allem sind wir mit 43 Jugendlichen zur Zeit eine der größten Jugendfeuerwehren im Landkreis“, sagte Schmiedlin weiter.
Seit Anfang des Jahres konnten sechs neue Jugendliche gewonnen werden. Insgesamt seien 320 Übungsstunden zu verzeichnen gewesen. Schmiedlin ging auf eine Fülle an Terminen für die Jugendlichen ein: Fußballturnier des Landkreises, Vatertagshock, Herbstfest, Scheidenschlagen, Fronleichnamsprozession, Volkstrauertag und die Ferienspielaktion. DerJugendgruppenleiter-Lehrgang fand in Elzach statt. Vier Kameraden besuchten diesen Lehrgang erfolgreich. Außerdem nahmen zwei Jugendbetreuer an den Lehrgängen Technische Hilfe in der Jugendfeuerwehr und von der Projektarbeit bis zur Übung teil. Das Jahr sei mit einer Weihnachtsfeier ausgeklungen.
Der Altersobmann Wilfried Lang ging auf die zahlreichen geselligen Termine der Altersabteilung ein und berichtete auch über die Termine, bei denen die Abteilung die Aktiven unterstützt habe. Den Tätigkeitsbericht für den Katastrophenzug gab Hans-Peter Nehring ab. 2011 seien neun weitere Unterrichtsabende und Übungen sowie zwei Proben der Atemschutzgeräteträger sowie der Tagschleife zu verzeichnen gewesen. Dank galt Thomas Weber. Gemeinsame Übungen mit den Maschinisten hätten stattgefunden.
Rechner Alexander Rothenhäusler legte die finanziellen Verhältnisse der Gesamtwehr offen. Kassenprüfer Karlheinz Kölblin bescheinigte einwandfreie Kassenführung.
Aus dem Bericht des Gesamtwehrkommandanten Martin Hämmerle ging hervor, dass der Gesamtwehr 115 Kameraden angehören, die sich wie folgt aufteilen: 50 aus der Kernstadt, 23 aus Wagenstadt, 18 aus Bleichheim, 13 aus Broggingen und elf aus Tutschfelden.
Martin Hämmerle machte deutlich, dass man alle vier Ortsteilwehren erhalten wolle. Die Ersatzbeschaffungen für Fahrzeuge in den Ortsteilen halte Hämmerle dringend erforderlich. Ein wasserführendes Fahrzeug solle 2013 angeschafft werden. Der Schwerpunkt der Ausbildung liege zukünftig auf die der Atemschutzgeräteträger.
Vor der Entlastung des Gesamtfeuerwehrausschusses ging Bürgermeister Ernst Schilling in aller Ausführlichkeit auf die Herbolzheimer Feuerwehrfamilie ein. „Die Dramatik der Einsätze nimmt deutlich zu“, sagte der Rathauschef. Alle fünf Abteilungen arbeiten hervorragend zusammen. Man sei letztendlich eine Feuerwehr und auf Jahre hinaus gut aufgestellt. Schillings Dank richtete sich an die Herbolzheimer Unternehmen, die sich mit der Stadt und der Feuerwehr identifizierten.
Als Beisitzer in den Feuerwehrausschuss wurde der stellvertretende Abteilungskommandant Wagenstadts, Michael Biehler, gewählt. Wieder gewählt als Kassenprüfer wurden Karlheinz Kölblin und Bernd Rees. Der stellvertretende Kreisbrandmeister Karl Weiß bezeichnete die Feuerwehr als „sehr gutes Aushängeschild der Stadt Herbolzheim“. Weitere Grußworte sprachen Hans-Joachim Meyer von der Polizei und Andreas Lang, stellvertretender Feuerwehrkommandant Rheinhausens.